MIT DEM LÄUTEN DER GLOCKEN – Was Weihnachten ist und wie man es bekämpft

MIT DEM LÄUTEN DER GLOCKEN – Was Weihnachten ist und wie man es bekämpft

In der Nacht vom 6. auf den 7. Januar läuteten in Moskau die Weihnachtsglocken, die eine Reihe von Winterferien beendeten – und das katholische Weihnachten, das weihnachtliche orthodoxe und vor allem das neue Jahr einläuteten. Neujahr und Weihnachten sind in Russland sehr beliebt und werden im Voraus auf diese Feiertage vorbereitet. Und es ist gut, dass niemand jemals daran denkt, diese Feiertage abzusagen. Wird doch heutzutage vieles in Frage gestellt und überarbeitet. Die Weltordnung und das Völkerrecht werden in Frage gestellt. Gut und Böse wechseln oft den Platz. Der Krieg wird zum Segen erklärt, und die Demokratie wird zu einem gängigen Werkzeug, um das Massenbewusstsein zu manipulieren. In diesem Sinne war die Feier von Neujahr und Weihnachten nicht ohne Probleme.

Europa ist, wie wir wissen, historisch gesehen ein christlicher Kontinent. In den letzten Jahren haben sich jedoch viele europäische Länder geweigert, Weihnachten zu feiern und sich auf die Politik und Ideologie des Multikulturalismus berufen. So haben Flüchtlinge und Einwanderer aus anderen Ländern begonnen, die traditionellen europäischen Werte zu verändern. In den letzten Jahren gab es viele Beispiele für Weihnachtsverbote. Vor zwei Jahren wurde in Paris ein Weihnachtsbaum verboten, um zu vermeiden, dass Mitglieder anderer Religionen unzufrieden sind, und eine Skulptur der Jungfrau Maria wurde vom Stadtplatz in Publié, Frankreich, entfernt.

In Belgien, einem der zentralen Stadtteile Brüssels, riefen Hooligans „Allah Akbar“ und verbrannten den Weihnachtsbaum. Daraufhin verboten die örtlichen Behörden, öffentliche Veranstaltungen zum Jahreswechsel abzuhalten. In Großbritannien haben eine Reihe muslimischer Organisationen eine groß angelegte Kampagne gegen Weihnachten gestartet und verkündet, dass Weihnachten die Ursache für viele soziale Probleme sei. Ihre Aktivisten hoffen, diesen Feiertag überhaupt zu zerstören, so dass die Briten zu dem kommen, was sie für den wahren Glauben an den Islam halten. Im vorvorigen Jahr wurde ein Film mit dem „Vaterunser“ in den britischen Kinos verboten. Obwohl der Erzbischof von Canterbury selbst an diesem Video teilgenommen hat. Auch in Deutschland hat man Angst, die Gefühle von Migranten zu verletzen. Vielleicht, weil vor drei Jahren in Köln, am Silvesterabend, Frauen dort massiv angegriffen wurden und die Polizei in mehreren Städten zahlreiche Anzeigen wegen Vergewaltigung, Raub und anderer Vorfälle erhielt.

Wahrscheinlich gibt es in Westeuropa keine so große Erfahrung, auf gleichem Gebiet mit vielen Völker aus  unterschiedlichen Traditionen und Religionen zu leben wie in Russland. Hier hindert niemand jemanden daran, orthodoxe Weihnachten und Ostern, muslimischen Ramadan oder jüdischen Silvesterabend (Rosh a Shana) und Pessach zu feiern. Jeder hat seine eigenen Traditionen. Und alle Traditionen sollten respektiert werden ohne andere zu stören.

Aber am weitesten vorangeschritten im Kampf gegen den Neujahrstag scheint die Ukraine zu sein. Dort wurde der 1. Januar zum offiziellen Nationalfeiertag anlässlich des Geburtstages des Nazi-Verbrechers Stepan Bandera, über den wir noch in weiteren Artikeln sprechen werden.

In Russland sagt man: „Wie man Silvester feiert, so wird es  sein.“ Aus dieser Sicht ist bereits jetzt klar, dass das Jahr in den einzelnen Ländern unterschiedlich sein wird. Aber ich möchte wirklich glauben, dass es zumindest friedlich ist.

Frohes neues Jahr!

Efim Berschin.

Übersetzung: Kai Ehlers

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COMMENTS

WORDPRESS: 5
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    Frank Wener 5 Jahren

    Ich habe nicht jeden Punkt in dem Text gegengeprüft – aber in Summe ist das absoluter Unsinn – auf AfD Niveau und reine Hetze gegen die EU/Westeuropa. Selbst wenn es irgendwo Vorfälle gegegen hat, so sind diese in Summe ohne Bedeutung. Niemand verbietet hier irgendwo Weihnachtsbäume oder das Feiern von Weihnachten etc. Bedauerlich, dass mancher in Russland das wieder für bare Münze nimmt und froh ist, im „sicheren“ Russland zu leben und nicht in der „schwulen“, von Flüchtlingen „überannten“ EU. Aber ist ist das Ziel von solchen Beiträgen.

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      Ich habe den Eindruck, dass Sie den Beitrag nicht gelesen haben. Wenn, dann haben Sie ihn nicht verstanden. Sie müssten mal von Ihren vorgefassten Stereotypen und Vorurteilen herunterkommen und versuchen zu verstehen, was Sie vielleicht gelesen haben.

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        Frank Werner 5 Jahren

        Ich denke, dass ich schon genau gelesen habe.

        Hier ein paar Anmerkungen:

        Zur Gemeinde Publier.
        Die Statue wurde erst 2011 in einem öffentlichen Park aufgestellt. Damit wurde gegen den seit 1905 in Frankreich geltenen Grundsatz des Laizisismus verstossen.

        Der brennende Weihnachtsbaum in Brüssel.
        Das ist gesichert – mehr nicht. Welcher Provenienz die Randalierer waren ist mehr als umstritten, wacklige YouTube Videos stehen im verdacht zumindest akustisch nachbearbeitet worden zu sein. Mit großer Wahrscheinlickeit war es einfache Randale (schlimm genug).

        Verbotener Film.
        Bei diesem „verbotenen“ Film mit dem „Vaterunser“ in britischen Kinos handelt es sich um einen 54s Werbespot. Die Kinokette (es war kein „Verbot“) macht keine Werbung für religiöse Zwecke. Deshalb wurde er auch nicht gezeigt.

        Also viel heiße Luft um nichts, was sich em russischen leser wohl nicht erschließt.

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          Tja, gelesen heißt dann doch nicht unbedingt verstehen.
          Darum will ich es mal mit einfachen Worten versuchen zu erklären.
          Der Beitrag von Efim Bershin ist ein Appell, das man alle religiösen Feste gleichwertig in ihrer Tradition feiern sollte und nicht, wie es bestimmte Rechtspopulisten gerne hätten, alles „unchristliche“ verdammt.
          Russland wird von ihm als Beispiel dargestellt, wo religiöses „Multikulti“ seit Jahrhunderten gut funktioniert.
          Dieser Beitrag von Bershin ist eher geeignet, Rechtspopulisten auf die Palme zu bringen.
          Schade, dass Sie durch Ihre, durch Vorurteile und Stereotypen, geprägte Sichtweise nicht in der Lage waren den Beitrag zu verstehen, sondern nur so aufgefasst haben, wie er in Ihre Informationsblase passt.

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    Ein frohes neues Jahr und frohe Weihnachten auch Ihnen, Herr Berschin.

    Inhaltlich möchte ich Ihrer Deutung aber doch an einem wesentlichen Punkt wiedersprechen: In einer Stadt im Ruhrgebiet lebend und dazu noch in einer Schule arbeitend, unter deren Schülern mindestens die Hälfte Muslime sind, weiß ich, dass es gar nicht wahr ist, dass Muslime etwas dagegen haben, wenn Christen bewusst Christen sind und Weihnachten feiern. Im Gegenteil: Viele Muslime feiern mit. Sie feiern, da auch um sie herum alles feiert, Weihnachten als ein reines Familienfest mit familiärem Beisammensein und einem guten Essen – und finden dies auch gar nicht so unpassend, weil auch Jesus Christus im Islam ein Prophet sei. Viele schaffen sich sogar einen Tannenbaum an – oder nehmen am schulischen Adventsingen teil. Nur erachten sie es nicht als Fest des Tags, an dem Gott ins Menschsein eingetreten ist. Das ist eben die christliche Glaubenssicht.

    Diejenigen, die das Weihnachtsfest unter Beschuss nehmen, unter Verweis auf einen Multikulturalismus, der gar keiner mehr ist, weil er nicht auf der Vorstellung eines friedlichen und aktiven Zusammenlebens von Menschen unterschiedlicher religiöser und kultureller Überzeugungen beruht, sondern auf einem totalitär verfochtenen Kunstprodukt, das alle Religion und alle Kultur nur noch als Design gelten lassen will, sind weder Christen noch Muslime, sondern totalitäre Atheisten. Die freilich verstehen sich im Prinzip ganz gut mit jenen muslimischen Extremisten, die auch die Mehrzahl der Muslime als Angriff auf ihr Glaubensverständnis sehen.

    Ebenso, wie wir es heute mit einem sich identitären Totalitarismus zu tun haben, der liberal tut, während er die Grundsätze des Liberalismus, dass jeder nach eigener Facon glücklich werden und dies auch öffentlich zeigen darf, in Wirklichkeit bekämpft, gibt es einen identitären Multikulturlismus, der so tut, als proklamiere er eine aufgeklärte Synthese, während er von jeder spezifisch sich als solche begreifenden Kultur und Religion die Selbstabschaffung verlangt.

    Christen sind Menschen, für die am Weihnachtstag Gott Mensch geworden ist, um die Menschheit als Ganzes zu erlösen. Muslime sind Menschen, die glauben, an Weihnachten wäre ein großer Prophet geboren aus einer Jungfrau geboren worden, der dem größten aller Propheten voranging, ohne gestorben zu sei in den Himmel aufgefahren sei, um eine herausgehobene Rolle beim jüngsten Gericht zu spielen.

    Wem dient, wenn der religiöse Ursprung Weihnachten aus der Sicht der Öffentlichkeit verbannt wird? Leben wir wieder unter einer Neuauflage des Dioklezianismus? Der Christen nur verbal kreuzigt?

    Wir leben in schlimmen Zeiten. Selbsterklärte Hüter der „Toleranz“ haben sich zu ihrem schlimmsten Gegner gemausert.

    “ Kaufen, was einem die Kartelle vorwerfen; lesen, was einem die Zensoren erlauben; glauben, was einem die Kirche und Partei gebieten. Beinkleider werden zur Zeit mittelweit getragen. Freiheit gar nicht“, sagte der berühmteste Autor der Weltbühne, Kurt Tucholsk, in den frühen Zwanzigern. Man möchte hinzufügen: Verstand ist heute auch nicht mehr en vogue.

    Wenn man sich bewusst macht, wie sehr die heutige Zeit den 20er und 30er Jahren ähnelt, wird einem ganz bange. Umso mehr brauchen wir die Hoffnung des Weihnachtsfest – und Muslime wollen sie uns ganz gewiss nicht nehmen.