[von Prof. Alexander Rahr] Donald Trump mag Wladimir Putin. Und der russische Präsident wird viel tun, auch Kompromisse eingehen, um mit Trump ins diplomatische Geschäft zu kommen.
Das Treffen Trump-Putin hat Bundeskanzlerin Angela Merkel die Show gestohlen. Denn beide Staatschefs nahmen an der wichtigsten Sitzung des G20 Treffens, wo es um Umwelt ging, nicht teil. Ihr Schwänzen musste Merkel wehtun.
Das Hamburger Treffen ist natürlich ein Highlight. Es hilft Merkel im Wahlkampf ungemein. Sie konnte sich als Grand Dame der Weltpolitik präsentieren. Vom Herausforderer Martin Schulz war nichts zu sehen.
Aber das Merkel so am Herz liegende Thema Umwelt- und Klimaschutz erhielt einen rüden Dämpfer. Begeisterung dafür konnte die Kanzlerin bei keinem ihrer Kollegen in der G20 entdecken. Im Gegenteil, Trump will nicht mitmachen, Putin und der chinesische Staatschef Xi Jinping machen halbherzig mit, aber werden sich nicht drängen lassen.
Was bleibt für die Geschichte übrig? Randale. Hamburg hat gezeigt, dass die Globalisierung viele Gegner hat. Die Globalisierung hat leider zu viele Verlierer erzeugt.
Wichtig trotzdem: die G20 ist jetzt Weltregierung, nicht die veraltete G7. Die Weltordnung ist multilateral geworfen, auch wenn es dem siegesgewohnten Westen missfällt.
Schlimm ist das keinesfalls. Die G20 wird demnächst immer wichtiger. Sie könnte um weitere 10 Staaten vergrößert werden. Unsicherer würde die Welt dadurch nicht. Nur kooperativer.
Trump und Putin wollen Verantwortung übernehmen. Gut so. Die EU sollte sie unterstützen.
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