Kriegspropaganda: Hängen die Fische schon im Rauch?

Kommentar von Dr. Gerhard Mersmann.    Ich bin wahrscheinlich nicht der einzige. Der sich die Frage stellt, wann es eigentlich genug ist. Einerseits mit dem Grad der Duldung. Andererseits mit der Gewissheit, dass nun alles erlaubt ist. Wahrscheinlich sind das die Fragen, die die meisten Menschen im Lande bewegen. Nicht, wer mit wem koaliert oder wann die Hiobsbotschaften ein Ende haben. Sondern eben die, was noch alles geschehen muss, dass den Menschen der Kragen platzt und sie mit dem Aufräumen anfangen. Oder dass diejenigen, die eine Kalamität nach der anderen produzieren, das Gefühl haben, sie könnten jetzt All in! gehen und den Großbrand entzünden. Um das Ganze mit einem Kalauer aus der Beraterbranche zusammenzufassen: Es bleibt spannend. Angesichts der Brisanz der Fragen ist diese Bemerkung allerdings an Dekadenz nicht zu überbieten.

Reicht es nicht, dass es mittlerweile Mandatsträger gibt, die dabei zugesehen haben, dass diesem Land eine vitale, kritische Infrastruktur zerstört wurde und sie bei ihrer Verkündigung durch vermeintliche Verbündete einfältig grinsend daneben standen? Oder dass, bei dem momentanen Verdacht der ermittelnden Staatsanwaltschaft die Indizien für eine Tat aus der Ukraine sprechen, von Mitgliedern des Bundestages geäußert wird, es hätte ja im eigenen Interesse gelegen? Landesverrat aus den Mündern von vereidigten Volksvertretern? Oder reicht es nicht, dass Sanktionspakete gegen Russland, die die eigene Wirtschaft ruinieren, ununterbrochen fortgesetzt werden? Oder dass der vermeintlich transatlantische Verbündete grandiose Geschäfte mit dem Niedergang des eigenen Landes macht? Oder dass die Doppelmoral täglich den klaren Himmel vergiftet wie es kein Verbrenner vermag? Oder dass vermeintliche Drohnen-Angriffe, von denen niemand weiß, woher sie kommen, ob aus Russland, oder gar aus der Ukraine oder dem Baltikum, um die NATO in einen Krieg gegen Russland zu ziehen, behandelt werden wie eine massive Kriegsbedrohung, während in Gaza ein Völkermord tobt? Oder dass man in einem Land,  in dem 75 Prozent der Milliardäre sich aus Erbgut speisen, übrigens ein Spitzenwert im Vergleich zu anderen Ländern wie Frankreich oder Großbritannien, in denen es gerade mal ein Drittel ist, mit Verschonungsregelungen gepampert werden, während Bedürftige als das tatsächliche Problem benannt werden? Oder dass die gesamte politische Kaste gar nicht mehr weiß, was Diplomatie bedeutet? Und daher plappert wie die kriegsbesoffene Regenbogenjournaille? Und dass hinter jeder Panne, hinter jeder Petitesse und hinter jeder Nachlässigkeit der böse Russe vermutet wird? Und reicht es nicht, dass die vielen Gründe, die eigentlich dazu führen müssten, dass es reicht, nicht enden wollen?

Oder ist es bereits soweit getrieben, dass eine Übersättigung von Dekadenz, Nonsens und Phantasmagorien, in die Welt gesetzt von einer hemmungslosen Kriegspropaganda und übernommen von einem an Dilettantismus nicht zu überbietenden Personal mit politischen Mandaten soweit gediehen ist, dass das Zündholz endlich an das Pulverfass der kollektiven Zerstörung gelegt werden kann? Vieles spricht mittlerweile dafür, dass dieser Zeitpunkt erreicht ist. In diesen Kreisen könnte es heißen: Es ist angerichtet. Hängen wir die Fische in den Rauch!

Wären da nicht Regungen aus anderen Ländern, wie aus Italien, Frankreich und Spanien, wo es mittlerweile nicht nur klimatisch heiß hergeht. Wo die Gewerkschaften und viele echte, nicht von irgendwelchen Regierungen gesponserte Zusammenschlüsse zeigen, wie schnell so ein Laden, der für den Krieg eingerichtet wurde, auch zum Stillstand gebracht werden kann. Und auch das wäre noch ein Grund dafür, dass es reicht! Von all dem Widerstand gegen die Kriegswirtschaft und Kriegspropaganda auf dem europäischen Kontinent soll hier niemand erfahren. Es könnte ja zur Nachahmung anregen.

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