Thesen zur Gefährdung unseres Planeten durch Massenvernichtungsmittel und Künstliche Intelligenz – Plädoyer für eine internationale „Friedensbewegung 2.0“

Thesen zur Gefährdung unseres Planeten durch Massenvernichtungsmittel und Künstliche Intelligenz – Plädoyer für eine internationale „Friedensbewegung 2.0“

 [von Leo Ensel] Am 30. Mai veröffentlichten namhafte Forscher zur Künstlichen Intelligenz ein „Ein-Satz-Statement“, in dem sie explizit vor einem „Aussterben der Menschheit durch KI“ warnten und diese Gefahr mit dem Risiko eines Atomkriegs verglichen. Beide Gefahren können allerdings selbst durch die ausgeklügeltste Technik nicht gelöst, sondern nur gebannt werden, wenn die relevanten geopolitischen Rivalen von ihren Bevölkerungen wieder zu einer Politik der Deeskalation und der Rekonstruktion des Vertrauens gezwungen werden. – Ein Plädoyer für eine internationale „Friedensbewegung 2.0“.

• Die Gefahr einer militärischen Totalkatastrophe – sei es durch Massenvernichtungsmittel wie Atombomben oder biologische Waffen, sei es durch eine mittels Künstlicher Intelligenz oder Superintelligenz entfesselte und sich verselbständigende Technik oder sei es durch ein Zusammenspiel all dieser Faktoren – ist durch eine (noch so ausgeklügelte) Technik definitiv nicht zu bannen, da es längst die Technik selbst ist, die in immer rasanterem Tempo zum Problem, nein: zur Gefahr wird.

• Die tiefste Wurzel der gesamten Malaise liegt nicht in einer – niemals fehlerfreien – Technik oder Künstlichen Intelligenz, sondern in dem abgrundtiefen Misstrauen, das alle rivalisierenden geopolitischen Akteure gegeneinander hegen!

• Die Verhinderung der Totalvernichtung durch totale Vernichtung der Massenvernichtungsmittel, deren Ächtung und die weltweite Reglementierung der Weiterentwicklung Künstlicher Intelligenz, wird nur gelingen, wenn alle relevanten militärischen und politischen Akteure sich – über alle Gegensätze und Feindschaften hinweg – wieder zu einer Politik des „Neuen Denkens“ (Michail Gorbatschow) durchringen: Zu einem Dia¬log, zu einer Politik der Deeskalation und der Rekonstruktion des Vertrauens unter dem Primat der allgemeinen menschlichen Werte – am Prägnantesten zusammengefasst in der Formel „Gemeinsam überleben statt gemeinsam untergehen!

• Getreu der Maxime, die der Philosoph Günther Anders vor über 60 Jahren im Hinblick auf die atomare Bedrohung formulierte: „Was wir bekämpfen, ist nicht dieser oder jener Gegner, der mit atomaren Mitteln attackiert oder liquidiert werden könnte, sondern die atomare Situation als solche. Da dieser Feind aller Menschen Feind ist, müssten sich diejenigen, die einander bisher als Feind betrachtet hatten, als Bundesgenossen gegen die gemeinsame Bedrohung zusammenschließen.“

• Solange die politischen Repräsentanten der relevanten Staaten zu dieser „Politik des Neuen Denkens“ nicht bereit sind, müssen sie weltweit ‚von unten‘ durch ihre Bevölkerungen – die ja im Ernstfalle die Opfer wären – dazu gezwungen werden. Was benötigt wird, ist nichts Geringeres als eine Internationale für Deeskalation und die Rekonstruktion des Vertrauens, eine Internationale für das Überleben der Menschheit.

• Die Forderungen dieser „Internationalen Friedensbewegung 2.0“ an ihre jeweiligen Repräsentanten der eigenen Staaten hätten zu lauten:

Einer muss anfangen, aufzuhören!
WIR müssen anfangen, aufzuhören!

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