Kurz vor Weihnachten 2023 hat der Autor an dieser Stelle die Idee eines Wiener Kongress 2.0 in den Raum gestellt und gemeint, dass es mit einer wie immer gearteten Beendigung des Krieges in Zentraleuropa nicht getan sein wird.
Diese Vorgänge können nur in einem größeren Zusammenhang gedacht werden: dem Aufbau einer europäischen Sicherheitsarchitektur einerseits, der zwingend dem Konflikt folgen muss und andererseits der Entwicklung einer gesamteuropäischen Idee, die wieder die Voraussetzung für eine funktionierende Sicherheitsarchitektur darstellen würde.
Ohne eine gemeinsame Idee von Europa wird es schwierig werden, eine solche Sicherheitsarchitektur tatsächlich zu implementieren und zu leben.
Es geht bei diesem Bild, das wir über Europa entwerfen müssen, um die drei bekannten existentiellen Fragen: Woher kommen wir, wer sind wir und wohin wollen wir gehen.
Forderungen wie „Diplomatie statt Krieg“ sind natürlich eine Voraussetzung, allerdings wird Diplomatie nur das Pflaster sein, das die Wunde bedeckt. Der notwendige Heilungsprozess selbst ist komplexer und langwieriger.
1.) Woher kommen wir?
Eine Antwort darauf würde einen ganzen Kongress an gelehrten Stimmen erfordern, aber der Autor reißt hier mal den einen oder anderen Punkt an.
Viel Bürger fragen sich gerade, wieso Menschen geradezu dazu verurteilt zu sein scheinen, immer wieder Krieg führen zu müssen. Erst heißt es Nie wieder Krieg und zwei Generationen später ist alles vergessen und man stürzt sich mit Hurra in das nächste Schlachten.
Wie kann das sein?
Insbesondere für uns Europäer gilt, dass wir aus einem bronzezeitlichen Bewusstsein stammen. Wer wissen möchte, was das bronzezeitliche Bewusstsein ist, liest am besten den Trojanischen Krieg, bzw. Darstellungen darüber.
Wenn man sich die Überlieferungen dieser und anderer Gewaltexzesse vorchristlicher Jahrtausende zu Gemüte führt, wird man feststellen, wie erschreckend wenig sich seit damals geändert hat.
Zudem müssen wir auf den Identitätsverlust eingehen, der den europäischen Kontinent erfasst hat.
Der Autor hat diesbezüglich früher schon einmal gewagt, Russland tatsächlich mit Asterix und Obelix zu vergleichen.
Kein Scherz!
Es geht dabei um die vier Grundtypen der Männlichkeit, wie sie aus der Typologie des C. G. Jung abgeleitet worden sind. Diese haben zugleich auch den gesellschaftlichen Aufbau bestimmt. Jung hat hier ein archaisches Muster erkennen wollen, das in uns abgespeichert ist. In solchen Mustern fühlen wir uns dann gewissermaßen zu Hause, das heißt, wir erkennen uns darin wieder und das gibt uns Orientierung und Sicherheit.
Ein „richtiger Mann“ durchläuft demnach vier Stufen der Männlichkeit und zwar genau in der Reihenfolge: der Krieger, der König, der Weise/Priester/Eremit und der Liebhaber. Jeder Mann sollte dann im Laufe seines Lebens einen Schwerpunkt auf einem dieser vier Felder ausbilden.
Gut gemachte Erzählungen in Literatur und Film greifen daher auf dieses Muster zurück, weil wir uns darin sowohl selbst, als auch eine gewohnte gesellschaftliche Ordnung wiedererkennen können.
Zum Beispiel findet sich dieses Muster eben in Asterix und Obelix oder auch James Bond, der selbst in einer Doppelrolle auftritt, nämlich der des Kriegers als auch Liebhabers.
Allerdings, wo ist denn der Liebhaber bei Asterix zu finden ist?
Die Antwort ist, die Rolle des Liebhabers findet sich im Troubadour.
Dichtung und Gesang ist in der europäischen Kultur offenbar aus dem Liebeswerben derjenigen Männer entstanden, die die wichtigsten Partnerwahlkriterien der Frauen nicht erfüllen konnten und daher versucht haben, mit Sprache, Geist und Witz zu überzeugen. Und den Frauen hat das gefallen – Stichwort Minnesang. Davon abgeleitet übernimmt der Dichter und Sänger die Rolle des Liebhabers oder verallgemeinernd der Künstler.
Nun gilt es, sich bewusst zu machen, dass viele der früheren europäischen Gesellschaften nach genau diesem Muster aufgebaut waren – der Krieger, der König, der Priester, der Künstler, wobei letztere auch eine gewisse Eigenständigkeit gegenüber den anderen drei Kräften haben konnten.
Ein Musterbeispiel für einen solchen Gesellschaftsaufbau war zum Beispiel die österreichisch-ungarische Monarchie, wo Militär, Kaiserhaus und Kirche drei ineinandergreifende Säulen des Systems gewesen sind, das von der Kunst sowohl unterstützt als auch hinterfragt werden konnte.
Wir ahnen es bereits, mit dem Ersten Weltkrieg ging dieses System unter und hat sich nur teilweise und vor allem symbolisch in den europäischen Monarchien erhalten, am stärksten noch in der britischen.
Wenn man die Beisetzungsfeierlichkeiten für Königin Elisabeth und die Inauguration von König Charles beobachtet hat, konnte man sehen, wie dabei dieses Muster von Krieger-König-Kirche ineinander gegriffen hat und die Kunst war mit ihrem Gesang auch noch am Rande beteiligt. Wer diesen Nachhall der europäischen Geschichte am Bildschirm mitverfolgt hat, dem ist sicher bald die identitätsstiftende Wirkung dieses Rituals aufgefallen.
Nicht nur in Großbritannien haben die jeweils daran beteiligten Institutionen an Ansehen verloren, aber wenn alle diese Kräfte an solchen Tagen gebündelt werden, lässt sich so mancher Quadratmeter an verlorenem Boden wieder wettmachen.
Viele der europäischen Gesellschaften sind durch das Zerbrechen dieser alten Ordnungen mit einem Identitätsproblem aus dem Ersten Weltkrieg herausgekommen und die neuen Demokratien konnten auf dieses Problem nicht wirklich eine Antwort geben.
Man wird kaum fehlgehen, wenn man die daran anschließende autoritäre Epoche in weiten Teilen Europas als Versuch auffasst, dieses Durchsacken der Identität abzufangen.
Allerdings hat auch dieses Experiment versagt, sodass früher oder später wieder die Demokratien am Zug waren.
Nun ist aber die Identitätskrise mit voller Wucht nach Europa zurückgekehrt, am stärksten wahrnehmbar im EU-Führungsstaat Deutschland und auch der Verweis auf das „böse“ Russland kann das Problem nicht mehr übertünchen.
Die Schlussfolgerung, die man wohl oder übel daraus ziehen muss, ist die, dass es den Demokratien nicht gelungen ist, eine stabile (europäische) Identität in ihren Gesellschaften aufzubauen. Wirtschaftliche, politische und sportliche Erfolge und der real existierende europäische Einigungsprozess haben nur kurz über dieses Problem hinwegtäuschen können.
Diese Feststellung gilt allerdings nicht für ganz Europa, denn irgendwo ganz im Osten des Kontinents, da gibt es ein großes Land, wo alles anders zu sein scheint und dieses Land heißt Russland.
Nach Jahrzehnten von Kommunismus und nachfolgendem Chaos ist dort plötzlich wieder dieses verlorengegangene Muster von Krieger-König-Kirche-Künstler in der Gesellschaft auferstanden und dieses Muster scheint eine erfolgreiche Basis für die Renovierung Russlands nach dem Untergang der Sowjetunion darzustellen. Damit verbunden ist auch eine konservative Wende und die Rückbesinnung auf überlieferte Werte.
Die Rückkehr dieses Musters erscheint umso bemerkenswerter, da man quasi ein achtzigjähriges Vakuum überbrücken musste, um wieder darauf zurückgreifen zu können, was auf eine gefestigte innere Haltung der Gesellschaft schließen lässt. Aber vielleicht war es in Wirklichkeit auch nie ganz verschwunden und nur versteckt im Sowjetsystem gegenwärtig.
Beobachtet man Stimmen von Bürgern im westeuropäischen öffentlichen Raum, fällt einem auf, dass so mancher europäische Zeitgenosse mit den politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in seinem eigenen Heimatland nichts mehr anfangen kann, dafür aber in Russland einen Hoffnungsschimmer für Europa sehen möchte.
Dieses Phänomen kann man daher so deuten, dass sich diese Leute eben in diesem Muster, das nach Russland zurückgekehrt ist, wiedererkennen können, weil es auf einer archaischen Ebene in uns allen abgespeichert ist.
Krieger-König-Priester-Liebhaber, oder Krieger-König-Kirche-Künstler, in Zeiten des Krieges verleiht eine solche Ordnung, sofern sie in der Gesellschaft tatsächlich verwurzelt ist, eine größere Widerstandskraft, als wenn Identität im Schwinden begriffen ist, bzw. durch künstliche Identitäten ersetzt wird.
Damit verbunden, beobachten wir gerade in Russland, dass zuletzt sowohl der Krieger als auch der König in diesem Vier-Kräfte-Prinzip in ihrer politisch-gesellschaftlichen Bedeutung mächtig gestärkt worden sind, was allerdings die Beziehungen in diesem Viereck aus dem Gleichgewicht bringt. Daher sollten wir uns jetzt nicht wundern, dass auch die Kirche in einem solchen Moment ihren Einfluss auf Politik und Gesellschaft zu steigern versucht, ja sogar steigern muss, um die Kräfte wieder ins Lot zu bringen.
Solche Entwicklungen sind in Zeiten der Bedrängnis nachvollziehbar, wenn daraus aber ein sich gegenseitig selbst bestätigendes System und folglich eine alleingültige Wahrheit entsteht, droht ein nicht unbekanntes Phänomen auftreten: dass nämlich im Erfolg bereits der Keim für den Niedergang angelegt ist. Früher oder später wird dann eine Erstarrung Platz greifen, die das Land erheblich schwächen würde.
Auf ein drittes Phänomen, aus dem wir Europäer herstammen, hat der Autor ebenfalls bereits in einem früheren Aufsatz hingewiesen:
Der europäische Kontinent ist ein polares Phänomen, das heißt, er hat sich aus zwei Gegenkräften entwickelt, die aus der selben Quelle stammen und unterschiedliche Aspekte des selben Phänomens repräsentieren. In einer solchen Polarität gibt es kein entweder oder, sondern nur ein sowohl als auch. Europäische Politik, Kultur und Gesellschaft mussten sich also in einem polaren Spannungsfeld entwickeln und bewähren. Vermutlich hat gerade aus dieser besonderen Ausgangslage heraus die europäische Kultur eine solche Weltgeltung erlangt.
Gleichzeitig hat der Westen aber auch immer wieder versucht, diese europäische Polarität zu attackieren und zu zerstören. Wird dieses Ziel mit „Erfolg“ weiterbetrieben, wird Europa als kulturelles, politisches, wirtschaftliches und schlimmstenfalls auch geographisches Phänomen aufhören zu existieren!
Es gibt in dieser Polarität kein richtig oder falsch, solange es sich auf Basis der überlieferten Werte und der wissenschaftlichen Traditionen der beiden Pole bewegt.
Konservative Kreise in Russland sehen ihr Land in einer geradezu mystischen Art und Weise dazu berufen, die Welt vor dem Bösen zu retten und in eine globale friedliche Ordnung zu führen. Wenn man diese Tradition etwas entmystifiziert, kann man mit einem solchen Selbstverständnis durchaus etwas anfangen:
Russland wirkt von seiner geographischen Lage her, wie auch von seinen kulturellen Möglichkeiten wie ein Waagebalken, der die Bewegungen der globalen Waagschalen Osten und Westen durchaus auszugleichen und zu moderieren vermag.
Fassen wir zusammen, woher wir kommen:
Aus einem bronzezeitlichen Denken, das von der Macht, Sinnhaftigkeit und „Gerechtigkeit“ des Schwertes überzeugt ist.
Aus einer alten identitätsstiftenden Ordnung, die im Westen mehr oder weniger ersatzlos untergegangen ist, aber in Russland wieder Fuß fassen konnte.
Und aus einem polaren Zustand des europäischen Kontinents, der dem Erfolg der Europäer, sich als Mittelpunkt der Welt darzustellen, zu Grunde liegt.
2.) Wer sind wir?
Die Autorin Jelena Karajewa hat kürzlich in einem Artikel auf ria.ru gemeint, Europa sei das Synonym für Krieg und werde daher früher oder später auch Russland wieder angreifen – und sich dabei abermals eine Abfuhr abholen.
In dieser Aussage steckt natürlich ein ganz großes Korn Wahrheit drinnen, allerdings ist Europa nicht nur das. Europa ist auch ein Synonym dafür, dass es aus völlig aussichtslos erscheinenden Konstellationen innovative Konzepte entwickelt hat, ganz abgesehen von den Künsten und Geisteswerken, die es hervorgebracht hat – und die auch für Russland bedeutend geworden sind.
Gemeint sind damit etwa der Westfälische Friede 1648 oder der Wiener Kongress oder die historische Entwicklung hin zur allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948, die Ausbildung des Völkerrechts, die Helsinki-Schlussakte, der Österreichische Staatsvertrag 1955 mit den vier Siegermächten des WK II und Errungenschaften dieser Art, die die Beziehungen der Völker und Menschen zueinander neu geordnet haben.
Der Westfälische Friede ist nicht vom Himmel gefallen, sondern musste im wahrsten Sinne des Wortes jahrelang erkämpft werden, war dann aber sicher der große Meilenstein in der europäischen Geschichte. Auch wenn die Wirkung solcher Meilensteine in dichtem Nebel wieder zu verpuffen scheint, in Wirklichkeit stehen sie immer noch genauso da, wie eh und je.
Der Autor meinte eingangs, wir werden keine europäische Sicherheitsordnung hinbekommen, wenn wir nicht eine gemeinsame Idee von unserem Kontinent entwickeln können.
Eine erste solche Idee wäre daher, das Wissen und die allgemeine Überzeugung, dass wir Europäer die Fähigkeit haben, auch aus solchen Konstellationen wie der jetzigen in Zentraleuropa, eine innovative Lösung zu kreieren. Im Streit wird die Notwendigkeit zu solchen Lösungen erst sichtbar und wir haben immer wieder bewiesen, dass wir das auch verstehen.
Das ist kein Optimismus, das ist gelebte Wirklichkeit und Tradition und somit auch Teil der europäischen Identität.
Der zweite Ansatz in der Frage, wer wir sind, liegt in dem Hinweis auf die traditionelle Ordnung von Krieger-König-Priester-Künstler.
Man kann dem Feminismus durchaus kritisch gegenüber stehen, aber wenn man eine patriarchale Ordnung annimmt, dann findet sie sich tatsächlich in diesem Muster Krieger-König-Priester-Künstler.
Für Otto und Ottilie Normalverbraucher erscheinen eine solche Ordnung allerdings als so völlig naturgegeben, dass sie gar nicht auf die Idee kommen, dass es auch anders sein könnte.
Wir wollen hier nicht dem Matriarchat das Wort reden, das hat wieder seine eigenen Tücken, aber dieses wird uns immerhin als friedlicher beschrieben, als das gewohnte männliche Muster. Dem Matriarchat kommt hier zumindest die Funktion zu, unsere gewohnte Wahrnehmung aufzubrechen.
Eines ist sicher: Die Europäer brauchen eine frische Idee davon, wer sie selbst sind und welche Rolle sie übernehmen wollen, wenn sie Teil im großen Spiel bleiben möchten.
Was tun?
Anknüpfen an das Muster Krieger-König-Priester-Künstler oder etwas ganz Neues kreieren? Sind wir diesem Muster völlig ausgeliefert, oder haben wir da einen Spielraum?
Die Existenz dieses patriarchalen Systems bedeutet nicht von vornherein, dass es ein gewalttätiges Muster ist, ganz im Gegenteil: Krieger und König hätten im Priester und ursprünglich Liebhaber ein Gegengewicht (eine Polarität), das korrigierend wirken würde. In der historischen Wirklichkeit der letzten rund 5000 Jahre war das aber offenbar nicht der Fall. Priester und Künstler dienten eher den Machtinteressen, als dass sie diese hinterfragt hätten.
Wenn man dieses patriarchale System global-kulturell deuten würde, dann würde der Westen schematisch die Seite des Kriegers und Königs repräsentieren und der Osten die des Priesters bzw. Weisens und Liebhabers. Haben oder Sein, das ist auch hier die Frage.
Eine Möglichkeit uns neu zu organisieren, bestünde daher darin, in diesem patriarchalen Muster die angesprochene Polarität wiederherzustellen und damit das Phänomen eines zerstörerischen Patriarchats zu neutralisieren.
Die weisen alten Männer zum Beispiel, die in den letzten Jahren im deutschen Sprachraum dank der freien Medien wieder deutlicher hervorgetreten sind, vom Mainstream aber geschnitten werden, sind ein Beispiel dafür, dass eine Entwicklung in diese Richtung der männlichen Polarität zu erkennen ist.
Und der Begriff Liebhaber ist nicht so sehr im Sinne James Bonds zu interpretieren, sondern eher im Sinne einer allumfassenden Liebe zur Existenz und zur Schöpfung. Die Bibel verspricht uns ein Leben in Fülle und der Liebhaber ist der, der diese Fülle bereits kostet. Der Liebhaber muss daher auch keine Kriege mehr führen, die immer ein Zeichen von Mangel darstellen.
Eines zeichnet sich mittlerweile am Horizont ab: dem Zeitalter, in dem Krieger und König uneingeschränkt das Sagen hatten, sind Grenzen gesetzt.
Mit diesem Hinweis zur Neu-Interpretation des männlichen Musters ist natürlich auch Russland gemeint: Zeiten, die Aufbruch signalisierten, sind oft in Erstarrung und Niedergang geendet und überschwänglicher Patriotismus kann leicht zu bleischwerer Ideologie und Rechthaberei verkommen.
Russland und das westliche Europa hätten durchaus ein gemeinsames Interesse daran, dieses patriarchale Muster neu zu interpretieren und letztendlich auch zu erweitern, denn:
Zur Erinnerung, es gibt da auch noch die weibliche Seite der Existenz. Dieser männliche Vierer-Schritt Krieger-König-Priester-Liebhaber hat doch sicher auch ein weibliches Pendant, sollte man meinen.
Einzelne engagierte Frauen haben dazu ihre Überlegungen angestellt, aber in einer breiteren Gesellschaft ist bisher nichts davon angekommen – eher das Gegenteil.
Frauen scheinen sich sogar bei Gelegenheit gerne hinter dem patriarchalen Muster zu verstecken – unsere modernen Sofa-Kriegerinnen lassen grüßen.
Polarität ist ein Entwicklungsmotor und wenn uns irgendetwas an der europäischen Idee gelegen ist, dann sollten wir diesen Entwicklungsmotor nicht mutwillig zerstören, sondern ihn reparieren und wieder in Schwung setzen.
3.) Wohin gehen wir?
Es ist liegt jetzt an Dir, liebe Leserin, werter Leser diese Frage zu beantworten. Wir gemeinsam stellen jetzt die Weichen für die nächsten hundert Jahre oder sogar noch wesentlich länger!
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Man muss keine 3000 Jahre menschlicher Entwicklungsgeschichte in den Blick nehmen, wie der Autor das mit den Theorien C. G. Jungs versucht, „um die Weichen für die nächsten 100 Jahre zu stellen.“ Es genügt, auf die letzten 130 Jahre des „pathologischen deutschen Militarismus“ zu schauen, der nach einem Brief Theodor Fontanes aus Berlin von 1897 „die niedrigste Kulturform ist, die je da gewesen ist.“ Dieser pathologische deutsche Materialismus hat uns bereits zwei verlorene Weltkrieg eingebracht, und unsere derzeitigen Politiker/innen, „die die dümmsten und gefährlichsten sind, die wir je hatten“, wie Sarah Wagenfeld feststellt, sind auf dem besten Weg uns in einen dritten verlorenen Weltkrieg zu führen.